Grenzbahnhof Bebra

Zeitraum: 04/2021 – 02/2022

Ort: Bebra

Auftraggeber: Magistrat der Stadt Bebra

In den ehemaligen Wartesälen des historischen Bahnhofgebäudes in Bebra gibt es seit 2021 eine von Klemens Kühn gestaltete Ausstellung.
Diese 1848 eröffnete Bahnstation wird schnell zu einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt im Kaiserreich. Nach dem Ende des zweites Weltkrieges und der daraus resultierenden Teilung Deutschlands bekommt er eine neue Funktion: Er wird ein wichtiger Grenzbahnhof mitten in Deutschland zur Zeit des kalten Krieges.
Den originalen Schauplätzen nachempfundene Rauminszenierungen laden Besucher*innen ein, eine atmosphärische Zeitreise durch die wechselvolle Geschichte des Grenzbahnhofs zu unternehmen. Die Ausstellung stellt Reisende und am Bahnhof Arbeitende in den Mittelpunkt.
So kommen im Zeitzeugenkino 16 Personen mit ihren verschiedenen Perspektiven zu Wort: Eisenbahner*innen, Grenzkontrolleur*innen, Reisende … sie alle erinnern sich an persönliche Erlebnisse am Bahnhof und erzählen von ihren Erfahrungen an der Grenze.

Der Koffer als das wichtigste Reise-Objekt ist in der Ausstellung Informationsträger und Exponat in einem. molitor realisiert Koffer-Vitrinen in deren Deckel Monitore eingebaut sind, die Erklär-Filme zeigen. Im Bodenbereich des Koffers sind dazugehörige persönliche Artefakte ausgestellt. Eine große Wand mit einer Vielzahl an aufgestapelten Koffern verdeutlicht die dramatischen Wendepunkte im Bahnhofsleben mit tausenden Zwangsarbeitern, Umsiedlern und Flüchtlingen.
molitor ist verantwortlich für aufwendige Medientechnik wie Beamerprojektionen und zahlreiche Medienstationen, darunter auch die Koffervitrinen.

Fotos: ©Steven Kunz

molitor berlin