Zielsetzung des Entwurfs ist von Anfang an, die historischen Wohnräume so authentisch wie möglich erscheinen zu lassen. Alles soll den Eindruck vermitteln, als wären die Bewohner noch da und hätten nur mal eben für einen Moment den Raum verlassen. Mit der Inszenierung von Interieurs und einzelner Gegenstände, mit raumakustischen Mitteln, Schattenprojektionen und neuen Medien werden Rückblenden, Zeitschnitte und die Revitalisierung der Räume gleichermaßen geschaffen. Dieser Prämisse folgend durfte sich die museale Vermittlung nicht vor das Exponat drängen. Vielmehr sollte es dem Besucher ermöglich werden, auf Entdeckungsreise zu gehen und den Kosmos des Schlosses selbst zu erkunden. So werden die Geschichten um die Räume und ihre Bewohner eher beiläufig erzählt.
Alben mit Briefzitaten und Fotografien lassen vergangene Zeiten aufleben und die ehemaligen Bewohner selbst zu Wort kommen. Der Raumeindruck bleibt unberührt, in den Büchern und Karten kann – häufig im Sitzen – gestöbert und gelesen werden. Im Gegensatz zu den authentischen Wohnräumen stehen die Galerieräume, in denen sich die hochkarätigen Sammlungen der von Luxburg präsentieren. Hier stehen die Exponate mit ihrer herausragenden Schönheit im Fokus, gut ausgeleuchtet ohne ablenkenden Zierrat.
Der Bezirk Unterfranken hat Bertron-Schwarz-Frey und molitor in einer Arbeitsgemeinschaft mit der neuen Ausstellungsgestaltung des Graf-Luxburg-Museums beauftragt.
Fotos: © Alexander Mengel/Gerhard Nixdorf